50.Tage der AEROPHILATELIE 2016 im Verkehrshaus der Schweiz
Vom 7. bis 18. Oktober finden im Verkehrshaus Luzern die 50. Tage der AEROPHILATELIE statt. Zur Jubiläumsveranstaltung erscheint eine Sondermarke der Post. Sie unterstreicht die Bedeutung, welche diesem Anlass zukommt! Eine Briefmarkenbörse, Referate über die Firmen JUNKERS und DORNIER, sowie Sonderflüge mit der JU-52 und der ANTONOV AN- 2 runden das Ereignis ab. Als Patin des Anlasses darf ich in der Infobroschüre ein Grusswort an die Besucher richten:
AEROPHILATELIE: Eine „zackige“ Leidenschaft
Bereits als kleines Mädchen sammelte ich Briefmarken. Da bei uns in der damaligen Tschechoslowakei die Reisefreiheit stark eingeschränkt wurde, waren ausländische Briefmarken für mich das „Tor zur grossen, weiten Welt“. MAGYAR POSTA, ROMANIA, CUBA, BULGARIA, POLSKA, CHINA. Die Namen zogen mich magisch an und ich fragte mich, wo diese Länder wohl liegen. Und erhielten wir einmal einen Brief aus dem Ausland mit einer „exotischen“ Briefmarke, war das für mich eine Sensation! Dann waren da noch die tollen Sujets auf den kleinen Kunstwerken: Tiere, Schmetterlinge, Blumen, Autos.... und natürlich Flugzeuge.
Wenn ich dann jeweils genügend Taschengeld in der Hand hatte, ging ich zu unserer Dorfpost und drückte gespannt meine Nase an die Glasscheiben. Dort waren nämlich die zackigen Objekte meiner Begierde in durchsichtigem Zellophan verpackt, von innen hinter Glas aufgestellt. Welches verlockende Päckchen soll ich wohl nehmen? In welchem sind die meisten und die schönsten Briefmarken, die mich interessieren? Dann traf ich eine Entscheidung und lief mit der Beute schnell nach Hause. Manchmal war meine Neugierde so gross, dass ich mich auf dem Heimweg unterwegs am Fluss ins Gras setzte, die Briefmarken auspackte und sie auf meinem Rock ausbreitete.
Später in der Primarschule tauschten wir dann die Briefmarken untereinander aus. Oft musste ich harte Verhandlungen führen um das zu bekommen, was ich wollte. Mit Mädchen tauschte ich am liebsten Autos und Flugzeuge, da diese die meisten Schülerinnen nicht interessierten. Die Jungs hatten wieder viele Briefmarken mit „Maschinen“, wollten sich von diesen aber nur selten trennen. Oft musste ich mit einem „Eis am Stiel“ nachhelfen, um eine Wunsch-Briefmarke zu bekommen...
Damals dachte ich nicht daran, dass ich einmal in einem fremden, fernen Land meine Freude an dieser Leidenschaft weiterhin ausüben würde. Und erst recht hätte ich damals nie geglaubt, dass ich einmal die von mir so bewunderte „Tante JU“ in Wirklichkeit sehen würde! Doch nicht nur das: Ich konnte bei einem Rundflug dabei sein. Es war an diesem einmaligen Sommertag für mich so schön und ein derart emotionales Erlebnis, dass mir beim Start die Tränen kamen. Fliegen mit der „JUNKERS 52“ ist tatsächlich etwas ganz Besonderes und vollkommen anders, als man es sich von Linienflügen her gewohnt ist. Es ist Erlebnis der Extra-Klasse!
Aber nicht nur eine JUNKERS, sondern generell Flugzeuge können mich echt begeistern. Ganz besonders auch eine SUPER-CONSTELLATION oder eine ANTONOV. Für mich ist es immer noch ein Wunder, dass dieser faszinierende Riesenvogel mit einem Startgewicht von 600 Tonnen überhaupt abheben kann...
Vieles in unserem Leben ändert sich mit der Zeit, aber einiges bleibt immer bestehen. Meine Jugendjahre sind vorbei, die schönen Briefmarken und die Freude an der Aerophilatelie aber geblieben. Die kleinen, zackigen Kunstwerke haben definitiv einen festen Platz in meinem Leben gefunden.
Es ist schön, wenn ich mein altes Album aufschlage und alle die Blumen, Tiere, Flugzeuge, Autos usw. ansehe. In diesem Augenblick bin ich wieder das begeisterte kleine Mädchen von damals!
Jetzt bleibt mir nur noch Eines: Ich wünsche Ihnen, liebe Aerophilatelie-Freunde von Herzen weiterhin viel Spass an unserer gemeinsamen, „zackigen“ Leidenschaft und an vielen unvergesslichen Begegnungen und Eindrücken an den „TAGEN DER AEROPHILATELIE“ 2016 in Luzern!